Kurzinformation - AKW Unfall Drucken

Kurzinformation - AKW Unfall

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat uns 1986 erstmals deutlich vor Augen geführt, wie rasch eine atomare Bedrohung für jeden von uns Wirklichkeit werden kann. Leider gibt es auch für die Zukunft keine Garantie, dass es zu keinem neuen Störfall kommen kann. Nach wie vor sind in unmittelbarer Nähe Österreichs eine ganze Reihe von Atomreaktoren in Betrieb, neue werden gebaut. Unterschiedliche, zum Teil sogar widersprüchliche Informationen über die Gefahren der Strahlenbelastung führen zu einer weiteren Verunsicherung der Bevölkerung. Der NÖ. Zivilschutzverband hat sich daher bemüht, eine objektive Information mit den wichtigsten Maßnahmen zu erarbeiten.
Wichtige Maßnahmen VOR einem radioaktiven Niederschlag -) Kenntnis der Warn- und Alarmsignale
-) Batterieradio mit Reservebatterie bereitstellen
-) Lebensmittel- und Trinkwasservorrat für zwei Wochen pro Person anlegen
-) Kaliumjodid-Tabletten aus der Apotheke besorgen (für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene bis zum 40. Lebensjahr)
-) Hausapotheke einrichten und um die persönlichen Medikamente erweitern
-) Haben Sie einen Schutzraum, diesen bezugsfertig machen
-) Material für die Abdichtung der Fenster besorgen (breite Klebestreifen, Folien)
-) Besitzen Sie Haustiere, entsprechende Tiernahrung bevorraten

Wichtige Maßnahmen WÄHREND eines radioaktiven Niederschlags
-) Nicht im Freien aufhalten
-) Klimaanlage ausschalten, Ventilatoren abstellen
-) Aufenthalt in Räumen mit massivem Mauerwerk (z. B. nicht in Veranda, oder Wintergarten)
-) Rollos oder Jalousien herunterlassen, Fensterläden schließen
-) Wenn ein Schutzraum vorhanden ist, im Schutzraum verbleiben
-) Nach Anordnung der Behörde Kalium-Jodidtabletten einnehmen
-) Radio oder TV eingeschaltet lassen, um laufend Informationen und Weisungen zu hören
-) Waren Sie zu Beginn des Niederschlags im Freien, vor Betreten der Wohnung Schuhe und Oberbekleidung vor der Tür ablegen

Wichtige Maßnahmen NACH einem radioaktiven Niederschlag
-) Gründliche Feuchtreinigung der Wohnung bzw. des gesamten Hauses
-) Keine Eier von Hühnern aus der Freilandhaltung
-) Bei den Reinigungsarbeiten jede Staubaufwirbelung vermeiden
    (nur Staubsauger mit Feinfiltersystem verwenden!)

-) Kinder nicht im Sand spielen lassen, ehe der Sand erneuert ist
-) Haus und unmittelbare Umgebung mit Wasser abspritzen
-) Schuhe vor dem Betreten der Wohnung/des Hauses ausziehen
-) Kein frisches Obst essen
-) Pfoten von Hunden und Katzen nach Aufenthalt im Freien feucht reinigen
-) Kein Gemüse aus Freilandanbau

Zusätzliche Maßnahmen für den Landwirt

Große Verantwortung im Falle einer radioaktiven Verstrahlung tragen die Bauern. Sie sollen nicht nur die Ernährung sicherstellen, sie müssen auch das Vieh bestmöglich versorgen.

VOR einem radioaktiven Niederschlag:
-) Tiere in den Stall
-) Ställe, Scheunen, Lagerhallen und Silos verschließen
-) Futtervorräte mit Planen abdecken
-) Brunnen mit Folie, Zeltplane oder Brettern abdichten
-) Maschinen und Geräte unter Dach, oder abdecken. Während des radioaktiven Niederschlags beim Verlassen des Hauses zur Versorgung des Viehs Schutzbekleidung anlegen (Kopfbedeckung, Staubmaske, Regenmantel aus Gummi oder Plastik, Gummistiefel, Handschuhe).

NACH dem radioaktiven Niederschlag:
-) Kein Frischfutter geben
-) Tiere erst nach Entwarnung durch die Behörde auf die Weide
-) Hofflächen, Fahrzeuge und Geräte, die nicht abgedeckt waren, gründlich mit Wasser abspritzen.
Quelle: Niederösterreichischer Zivilschutzverband www.noezsv.at